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Corona: Intensivbetten-Warnwert in Berlin überschritten - 14.611 neue Fälle - Berliner Morgenpost

Berlin. 
  • Der Virologe Alexander Kekulé vergleicht das Infektionsrisiko zu Weihnachten in Deutschland mit jenem in Norditalien im Frühjahr
  • In Berlin wurde der Corona-Warnwert für die Belegung von Intensivbetten überschritten
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Sonntag 14.611 Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Deutschland gemeldet und damit weniger als vergangenen Sonntag
  • Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat im Interview mit unserer Redaktion davor gewarnt, den Protest gegen die Corona-Maßnahmen pauschal zu verurteilen
  • Mecklenburg-Vorpommern erlaubt Hotelübernachtungen zu Weihnachten
  • Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz plädiert für einen bundesweiten Corona-Gedenktag
  • In Deutschland sind unseren Recherchen zufolge bislang mehr als 1.052.400 Corona-Infektionen registriert worden, mehr als 16.180 Menschen sind in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben

Angesichts des hohen Niveaus der Corona-Fallzahlen haben Bund und Länder beschlossen, dass für den Rest des Jahres strenge Corona-Regeln gelten – der Teil-Lockdown wurde zunächst bis zum 20. Dezember verlängert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hält eine Fortführung des „Lockdown lights“ bis zum Frühjahr für möglich. Lesen Sie dazu: Corona-Gipfel: Welche Regeln nun verschärft werden

Unterdessen geht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach aktuellem Stand davon aus, dass der erste Anti-Corona-Impfstoff bereits Mitte Dezember zugelassen wird. Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland neben Dosen für den BionTech-Impfstoff auch Zugang zu Vakzinen von weiteren Herstellern gesichert – insgesamt rund 300 Millionen.

Corona-News des Tages: RKI meldet 14.611 Neuinfektionen – unter Vorwochenniveau

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntagmorgen 14.611 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 158 neue Todesfälle, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stehen, binnen 24 Stunden in Deutschland. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Ein neuer Höchstwert bei den Todesfällen war mit 426 am Freitag gemeldet worden. Am Freitag wurde laut RKI auch die Marke von einer Million Corona-Infektionen in Deutschland seit Start der Pandemie überschritten. Lesen Sie hier: Corona – RKI meldet Fallzahlen und neue Reproduktionszahl

Corona – Mehr Infos zum Thema

Sonntag 29. November:

13.58 Uhr: Der Virologe Alexander Kekulé vergleicht das Infektionsrisiko zu Weihnachten in Deutschland mit jenem in Norditalien im Frühjahr. Dort hatte die Corona-Pandemie besonders stark gewütet. „Wir Deutschen haben an Weihnachten die Tradition, über Generationen hinweg mit der Familie zu feiern. Und deshalb sind wir jetzt in einem ähnlichen Risiko, das die Menschen in Norditalien im Frühjahr hatten“, sagte Kekulé im Interview mit unserer Redaktion.

Die Norditaliener lebten das ganze Jahr über ein Multigenerationen-Leben. „Bei uns dagegen gibt es speziell an Weihnachten die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind“, sagte Kekulé. Und diese hätten, wenn sie sich infizierten, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent.

Dennoch ist der Virologe angesichts der beschlossenen Kontaktbeschränkungen optimistisch: „Ich denke, dass wir dieses Risiko steuern können.“ Die Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich weiter unten seien, wenn ein Großteil der Bevölkerung sich daran halte, sagte Kekulé. „Und da kommt es tatsächlich auf jeden einzelnen an.“

Menschen, die ihre Kontakte nicht stark reduzieren können, weil sie etwa im Handel oder Pflege arbeiten, rät Kekulé für den Weihnachtsabend zu einem privaten Sicherheitskonzept. Dazu könnte auch gehören, Masken nur zum Essen abzunehmen.

Berlin überschreitet Corona-Warnwert für Belegung von Intensivbetten

13.21 Uhr: Erstmals seit Einführung des Ampelsystems zur Bewertung der Corona-Lage in Berlin ist der Warnwert für Intensivbetten überschritten worden. Mehr als ein Viertel dieser Betten ist jetzt mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus dem am Sonntag aktualisierten Lagebericht der Gesundheitsverwaltung für Samstag hervorgeht. Damit steht die Corona-Ampel bei zwei von drei Indikatoren auf Rot.

Kroatien: Staatsbeamte missachten Corona-Regeln und randalieren

12.33 Uhr: Zwei hohe Staatsbeamte haben in der ostkroatischen Stadt Vukovar gegen geltende Corona-Maßnahmen verstoßen und nach dem Einschreiten der Polizei randaliert. Wie das Internet-Portal jutarnji.hr am Samstagabend meldete, richtete sich der Behördeneinsatz in der Nacht zuvor gegen eine Kneipe, die entgegen der Corona-Auflagen spät nachts geöffnet war und Alkohol ausschenkte.

Wie das Portal berichtete, nahm die Polizei einen Staatssekretär aus dem Veteranenministerium sowie den Leiter eines Gedenkzentrums für Massakeropfer aus dem Krieg 1991 mit auf die Wache. Die beiden sollen sich den Amtshandlungen der Polizisten widersetzt haben.

Kubicki warnt vor langfristiger nationaler Gesundheitskrise

8.52 Uhr: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat die Bundesregierung aufgefordert, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auch wirtschaftspolitische und sozialpsychologische Aspekte einzubeziehen. „Diese Erwägungen spielen derzeit keine Rolle“, sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Und offensichtlich werden andere Gesundheitsaspekte ebenfalls sehr unterbeleuchtet.“ Es sei fatal, wenn nicht die Expertise von Menschen herangezogen werde, die sich mit anderen Dingen beschäftigen als Infektionskrankheiten.

Kubicki wies darauf hin, dass in Frankreich die Zahl der Krebsscreenings um 86 bis 100 Prozent gesunken sei. In Deutschland würden deutlich weniger Herzinfarkte diagnostiziert als vor der Pandemie. „Hier bahnt sich eine langfristige Gesundheitskrise nationaler Tragweite an. Hinzu kommen die wirtschaftlichen, sozialen, bildungspolitischen Auswirkungen“, warnte der FDP-Politiker. Das große Problem sei, dass die Unterordnung aller Belange unter den Infektionsschutz jetzt ausdrücklich im Infektionsschutzgesetz verankert sei. „Die Koalition hat gemeinsam mit den Grünen diese Vernachlässigung anderer Schäden in Gesetzesform gegossen und damit bewusst in Kauf genommen.“

Mehr als jeder Vierte zweifelt an neuen Kontaktauflagen im Dezember

6.01 Uhr: Mehr als ein Viertel der Deutschen zweifelt am Sinn der neuen Corona-Beschränkungen für die Adventszeit sowie für Weihnachten und Silvester . Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag unserer Redaktion halten 30 Prozent der Bundesbürger nichts von der jüngsten Bund-Länder-Vereinbarung, wonach private Treffen an Weihnachten auf höchstens zehn Personen aus mehreren Haushalten (mit Ausnahme der unter 14-Jährigen) begrenzt werden sollen.

Ähnlich viele Bürger (29 Prozent) zeigen sich laut Umfrage skeptisch, was entsprechende Beschränkungen für privaten Zusammenkünften an Silvester und Neujahr anbelangt. Eine deutliche Mehrheit der Befragten hält diese Pandemie-Maßnahmen dagegen für sinnvoll (70 beziehungsweise 71 Prozent).

Hessens Ministerpräsident schließt „Querdenker“ in den Reihen der Polizei nicht aus

5.23 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat davor gewarnt, den Protest gegen die Corona-Maßnahmen pauschal zu verurteilen. „Wir müssen die Corona-Demonstranten und ihre Sorgen ernst nehmen“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende unserer Redaktion. „Viele werden von den Maßnahmen hart getroffen, und sie müssen eine Antwort bekommen, was wir warum tun. Wir haben kein Recht, jeden zu verurteilen, der jetzt auf die Straße geht.“

Anders seien allerdings diejenigen zu beurteilen, „die mit Gewalt unterwegs sind, den Staat zerstören wollen oder mit der Reichskriegsflagge herumrennen“. Es diene der Prävention, „wenn der Verfassungsschutz bei den Protesten der „Querdenker“ genau hinschaut“. Bouffier schloss nicht aus, dass es „Querdenker“ auch bei der hessischen Polizei gebe, die 20.000 Beschäftigte habe. „Da wird es auch den einen oder anderen geben, der vielleicht so denkt.“ Lesen Sie hier das ganze Interview: CDU-Vize Bouffier: „Corona-Demonstranten ernst nehmen“

Neue Corona-Regeln treten in Berlin in Kraft

0.31 Uhr: In Berlin sind am Sonntag neue Kontaktbeschränkungen für private Treffen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sind auf maximal fünf Personen des eigenen und eines weiteren Haushalts beschränkt. Bisher gilt eine Obergrenze von zehn Personen. Kinder bis 12 Jahren sind davon ausgenommen.

Berlin weicht damit etwas von den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen ab. Bund und Länder hatten eine Altersgrenze für Kinder von 14 Jahren vorgeschlagen und eine Verschärfung der Regeln ab 1. Dezember, also ab Dienstag.

Bundespräsident macht Mut: „Pandemie wird uns Zukunft nicht nehmen“

0.02 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Bevölkerung zum Beginn der Adventszeit Mut zugesprochen. Obwohl wegen der Corona-Krise zunächst weiter Verzicht gefragt sei, könne Deutschland voller Zuversicht sein, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass die Pandemie nicht dauerhaft den Alltag beherrsche. „Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen“, schrieb er.

Steinmeier lobte das Verhalten der Bevölkerung in der Krise seit dem Frühjahr. „Rücksicht und Solidarität der überwältigenden Mehrheit der Deutschen zeigen, dass unsere Gesellschaft zusammenhält, auch wenn die Zeiten rauer sind.“ Die vielfältige Unterstützung für diejenigen, die von der Krise besonders hart getroffen seien, bewiesen, dass die Demokratie der Krise nicht ohnmächtig gegenüberstehe, schrieb der Bundespräsident.

Samstag 28. November: Hotelübernachtungen zu Weihnachten in Mecklenburg-Vorpommern erlaubt

21.16 Uhr: Hotels und Pensionen in Mecklenburg-Vorpommern dürfen vom 23. Dezember bis 1. Januar für Gäste öffnen, die ihre Familie besuchen. Drei Übernachtungen seien erlaubt, teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) nach einem Treffen der Landesregierung mit Vertretern von Wirtschaft, Kommunen und Verbänden mit.

Länderübergreifende „Querdenken“-Proteste

19.54 Uhr: Rund 1500 Menschen aus Deutschland und Polen haben am Samstag in Frankfurt (Oder) nach Polizeiangaben gegen Corona-Beschränkungen demonstriert. Zu der Demo hatte die Initiative „Querdenken“ aus Duisburg aufgerufen. Auf Deutsch und Polnisch wurde „Frieden“ und „Freiheit“ gerufen. Aus Słubice auf polnischer Seite kamen Hunderte nach Frankfurt (Oder), einige schwenkten polnische Flaggen. Veranstalter und Polizei riefen mehrfach dazu auf, den Mindestabstand einzuhalten und Masken zu tragen. Doch viele Besucher der „Querdenken“-Demonstration hielten sich nicht daran. Eine Teilnehmerzahl der Veranstalter lag zunächst nicht vor.

Die Initiatoren appellierten an die Teilnehmer, die Corona-Regeln zu beachten und warnten, dass die Polizei die Kundgebung sonst unterbreche. Die Polizei rief über Lautsprecher und Twitter - auf Deutsch und Polnisch - dazu auf, sich an die Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das Demo-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war. Die Beamten stellten auch Masken zur Verfügung, wenn jemand angab, keine zu haben und gingen in die Menge hinein. Die Beamten zogen eine positive Bilanz ihrer Linie der Deeskalation. Polizeikräfte seien gezielt an einzelne Teilnehmer ohne Maske herangetreten, diese hätten sie angelegt oder ein Attest vorgelegt.

Groß-Britannien ernennt Impfminister

18.51 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die britische Regierung einen Impfminister ernannt. Premierminister Boris Johnson teilte mit, dass der Abgeordnete Nadhim Zahawi den Posten übernehmen werden. Er soll die Impfung der britischen Bevölkerung koordinieren.

Aktuell werden in Großbritannien die Zulassungen der Impfstoffe der Pharmaunternehmen Biontech und Astrazeneca durch die Arzneimittelaufsicht geprüft. Laut einem Bericht der Zeitung „The Guardian“ könnten die ersten Dosen des Biontech-Impfstoffs bereits ab dem 7. Dezember an britische Krankenhäuser geliefert werden.

Corona-Experte: Norddeutsche haben eine Mentalitätsvorteil

17.27 Uhr: Im Vergleich zum Süden und Westen Deutschlands verzeichnet der Norden relativ geringe Sieben-Tage-Inzidenzen. Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg, glaubt, dass das auch an der Mentalität der Norddeutschen liegen könnte .

Innerhalb Deutschlands gebe es ein ähnliches kulturelles Gefälle wie zwischen Süd- und Nordeuropa. „In Bayern lässt man sich trotz der Gefahr manche Möglichkeit des Kontakts einfach nicht nehmen“, sagt Schreyögg. Der Wissenschaftler untersucht, wie die Bevölkerung mit der Bedrohung durch das Coronavirus umgeht und inwieweit sie politische Entscheidungen befolgt.

Zu viele Corona-Patienten: Berliner Großkrankenhaus vor Aufnahmestopp

16.00 Uhr: Eines der größten Krankenhäuser Deutschlands steht auch wegen vieler Covid-19-Fälle vor einem Aufnahmestopp. Das Vivantes-Krankenhaus in Berlin-Neukölln soll künftig keine Patienten mehr von den Rettungsdiensten annehmen, wie der Berliner „Tagesspiegel“ am Samstag unter Berufung auf Klinikkreise berichtete. Feuerwehr und Krankentransporter müssten dann mit ihren Patienten andere Kliniken anfahren.

Das Krankenhaus verfügt über eine hochfrequentierte Notaufnahme, die zu den wichtigsten der Hauptstadtregion zählt. Dem Bericht zufolge sind derzeit 85 Prozent der rund 1200 Betten des Hospitals belegt. Das Problem seien allerdings „nicht die belegten Betten, sondern fehlende Pflegekräfte “, sagte der Friedrichshainer Vivantes-Arzt Thomas Werner dem „Tagesspiegel“. „Auf den meisten Stationen fehlen rund 15 Prozent der Pflegekräfte – weil sie selbst erkrankt oder in Quarantäne sind“, sagte er.

Landkreis Görlitz verhängt ab Dezember schärfere Maßnahmen

15.31 Uhr: Der Landkreis Görlitz verschärft ab Dienstag die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei in Vorbereitung, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Der Wert der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche lag am Samstag bei 400,8. Seit Anfang November wird demnach der Schwellenwerte von 200 dauerhaft überschritten.

Dazu zählt eine Ausgangsbeschränkung . Demnach darf die Wohnung nur noch mit einem triftiger Grund verlassen werden: zur Arbeit, zum Einkauf, zur Schule und zur Kita. Zudem gilt ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, eine weitgehende Maskenpflicht im öffentlichen Raum sowie die grundsätzliche Beschränkung von Versammlungen auf maximal 200 Teilnehmer.

AfD-Chef Meuthen sieht Deutschland nicht als „Corona-Diktatur“

14.59 Uhr: AfD-Chef Jörg Meuthen hat mit scharfen Worten rechtslastige Umtriebe und eine zunehmend radikale Wortwahl seiner Partei in Bezug auf die Pandemie angeprangert. Es sei nicht klug, von einer Corona-Diktatur zu sprechen, sagte Meuthen am Samstag auf dem AfD-Parteitag in Kalkar. „Wir leben in keiner Diktatur, sonst könnten wir diesen Parteitag wohl nicht so abhalten.“ Wenn manche „nur allzu gerne rumkrakeelen“ oder andere dafür in den Bundestag einladen, „wählen uns Scharen von Menschen in Zukunft nicht mehr“.

Auch in der Debatte um das Infektionsschutzgesetz sei es nicht angebracht, mit dem Begriff „Ermächtigungsgesetz“ zu hantieren und damit „ganz bewusst Assoziationen an Hitlers Machtergreifung von 1933 zu erwecken“. Solche Assoziationen sollten sich „von allein verbieten“, betonte Meuthen. Sie seien eine „implizite Verharmlosung der grauenhaften Untaten jener finsteren Zeit“. Das dürfe so „keinesfalls weitergehen“.

Mit seiner Kritik am Sprachgebrauch richtete sich Meuthen indirekt auch gegen den AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland . Der Fraktionschef hatte der Bundesregierung im Bundestag „Kriegspropaganda“ vorgeworfen und von einer „Corona-Diktatur auf Widerruf“ gesprochen. Auf Einladung zweier AfD-Bundestagsabgeordneter waren zudem rechte Youtuber ins Reichstagsgebäude gelangt, wo sie andere Parlamentarier bedrängten.

Demonstration gegen Corona-Maßnahmen an polnischer Grenze begonnen

14.45 Uhr: Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei hat am Samstag in Frankfurt (Oder) an der Grenze zu Polen eine Demonstration von Gegnern der Corona-Einschränkungen begonnen. Zu der Demo der Initiative „Querdenken“ aus Duisburg waren nach Angaben der Polizei 1500 Teilnehmer angemeldet. Die Veranstalter wollen gemeinsam mit Gästen aus Polen ein „Zeichen für Frieden und Freiheit“ setzen. Zwei Gegendemonstrationen sind vorgesehen.

Ein Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder) rief die Bürger in der „Märkischen Oderzeitung“ dazu auf, zuhause zu bleiben. Die Polizei hatte darauf hingewiesen, dass bei Demos der Mindestabstand eingehalten und Maske getragen werden muss. Die Teilnehmer der Demo von Corona-Gegnern standen an der Bühne teils dicht beieinander, ein Großteil trug keine Maske. In Słubice auf der polnischen Seite waren nur vier Kundgebungen mit je fünf Teilnehmern erlaubt.

Nach Corona-Protest: Versammlungsverbot im Kreis Hildburghausen

14.39 Uhr: Der bundesweit am stärksten betroffene Corona-Hotspot, der thüringische Landkreis Hildburghausen, hat ein Versammlungsverbot verhängt. Demnach sind ab Sonntag sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen im Kreisgebiet untersagt. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, die der Landkreis am Samstag erließ. Nur im Einzelfall könnten auf Antrag Versammlungen genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar seien und vier Tage vorher angemeldet würden.

Damit reagierte er auf einen Corona-Protest am vergangenen Mittwoch, bei dem unangemeldet mehrere Hundert Menschen teils ohne Mund-Nasen-Schutz und Mindestabstand singend durch die Straßen zogen. Die Polizei löste die Ansammlung schließlich auch mit Hilfe von Pfefferspray auf. Die neue Verordnung untersagt nun unangemeldete Versammlungen.

Erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Frankreich in Kraft getreten

13.22 Uhr: In Frankreich sind am Samstag erste Lockerungen der strengen Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Alle Geschäfte durften unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen. Nach vierwöchigen strikten Ausgangsbeschränkungen dürfen die Menschen zudem ihre Häuser wieder länger für Spaziergänge oder Sport im Freien verlassen.

Bislang waren diese Aktivitäten auf täglich eine Stunde und einen Radius von einem Kilometer begrenzt, jetzt dürfen die Franzosen ihre Häuser für drei Stunden verlassen und sich in einem Radius von 20 Kilometern bewegen. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber weiter geschlossen. Frankreichs Präsident Macron hatte am Dienstag in einer Fernsehansprache die Wiedereröffnung von Geschäften und Gotteshäusern unter Hygiene-Auflagen erlaubt.

Weitere EU-Länder kündigten für die Adventszeit ebenfalls Lockerungen an. In Italien dürfen sich die Einwohner der Regionen Lombardei, Piemont und Kalabrien zwischen 5.00 und 22.00 Uhr wieder frei in ihren Gemeinden bewegen. Einkaufszentren dürfen wieder öffnen.

Auch die irische Regierung will vor Weihnachten die Auflagen für mehr Unternehmen und Einrichtungen lockern. Ab dem 1. Dezember dürfen Geschäfte, Museen, Galerien und Büchereien unter Hygiene-Auflagen wieder öffnen. In Belgien dürfen ab dem 1. Dezember die Geschäfte ebenfalls wieder öffnen. Der Teil-Lockdown gelte jedoch weiterhin.

Altmaier geht von Corona-Lockdown bis ins Frühjahr aus

13.01 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger auf eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis ins Frühjahr eingestimmt. „Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns“, sagte Altmaier der „Welt“ vom Samstag. „Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben.“ Bund und Länder hatten am Mittwoch eine Verlängerung des Teil-Lockdowns zunächst bis zum 20. Dezember beschlossen.

Solange es in großen Teilen Deutschlands einen Inzidenzwert von über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gebe, sei die Pandemie nicht unter Kontrolle. „Für mich war aber von Anfang an klar, dass es so lange Einschränkungen geben muss, wie die Zahl der Neuinfektionen über einem zumutbaren Niveau liegt“, sagte Altmaier. „Das ist keine willkürliche Entscheidung, sie orientiert sich an der Leistungsfähigkeit der Gesundheitsbehörden und Krankenhäuser.“

400.649 Corona-Tote: Europa der am zweitstärksten betroffene Kontinent

12.33 Uhr: In Europa ist die Marke von 400.000 Corona-Toten überschritten worden. Der Kontinent ist mit insgesamt 400.649 Todesfällen nach Lateinamerika der am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Kontinent, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab.

Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als 36.000 Todesfälle verzeichnet – die höchste Zahl an Todesopfern binnen sieben Tagen seit Beginn der Pandemie . Bislang wurden mehr als 17,6 Millionen Infektionsfälle registriert. Die meisten Toten gibt es in Großbritannien (57.551), Italien (53.677), Frankreich (51.914), Spanien (44.668) und Russland (39.068) zu beklagen. Sie machen fast zwei Drittel der Gesamtfallzahl in Europa aus.

Strenge Ausgangsbeschränkungen in Passau haben begonnen

12.26 Uhr: Angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen gelten in Passau seit Samstag strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Maßnahmen sollen zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am Freitag angekündigt hatte. Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Die Stadt verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 – mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht infiziert ist.

Passau hatte am Freitag einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Frühestens bei dem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Inzidenz von 300 könnten die Beschränkungen wieder gelockert werden, sagte Dupper am Freitag.

Spahn rechnet mit Zulassung von Corona-Impfstoff Mitte Dezember

7.35 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht nach jetzigem Stand davon aus, dass der erste Anti-Corona-Impfstoff Mitte Dezember zugelassen wird. „Das macht mich schon auch stolz, dass mit BioNTech eine deutsche Entwicklung ganz vorne ist und vor allem nicht nur vorne, sondern auch sicher und wirksam“, sagte Spahn dem Bayerischen Rundfunk im Interview der Woche auf B5 aktuell. Entscheidend sei, dass das auch in Studien mit zigtausenden Probanden bewiesen sei. Dennoch hat Deutschland sich nach Angaben von Spahn Impfdosen von unterschiedlichen Herstellern gesichert, insgesamt gut 300 Millionen. Man wolle auf Nummer sicher gehen und nicht nur auf einen Impfstoffkandidaten setzen.

Starkoch Tim Raue: „Täglich um die Existenz zu kämpfen, ist große Scheiße“

6.54 Uhr: Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue (46) rechnet mit schweren Folgen der verlängerten Corona-Zwangspause. „Dass die Regierung uns Hilfsmaßnahmen ankündigt, klingt gut, aber was wir bekommen werden, wird dem Gewinn der Vorjahre nicht annähernd nahe kommen“, sagte Raue der Deutschen Presse-Agentur. „Verluste und Insolvenzen werden im Januar so reichlich rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum.“

Als Unternehmer sei die Lage enorm belastend. „Täglich um die Existenz zu kämpfen, ist große Scheiße.“ Mit Blick auf eine mögliche Wiederöffnung sagte Raue: „Wir versuchen so flexibel wie möglich zu handeln, und wenn man es uns erlaubt, werden wir umgehend auf den Restaurantbetrieb zurückstellen.“

„Wirtschaftsweise“: Teil-Lockdown ohne viel Einfluss auf Konjunktur

6.32 Uhr: Der verlängerte Teil-Lockdown in Deutschland wird nach Auffassung der „Wirtschaftsweisen“ Veronika Grimm kaum gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft in der Bundesrepublik haben. Die hauptsächlich betroffenen Branchen wie Gastronomie, die Kulturszene oder die Verkehrsbranche hätten einen vergleichsweise geringen Anteil an der Bruttowertschöpfung, sagte die Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Universität Erlangen der Deutschen Presse-Agentur.

So habe das derzeit weitgehend geschlossene Gastgewerbe einen Anteil von 1,6 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung - die gegenwärtig vergleichsweise gut laufende Industrie dagegen einen Anteil von rund 25 Prozent und der ebenfalls geöffnete Einzelhandel von um die 10 Prozent. „Die Wirtschaft wird dadurch nicht stark einbrechen. Es kommt jetzt darauf an, die betroffenen Betriebe gut durch die Krise zu bringen“, sagte Grimm. Deshalb seien die Milliarden-Ausgaben von Bund und Ländern für Hilfsprogramme gerechtfertigt.

Chef der deutschen Bischöfe plädiert für Corona-Gedenktag

6.01 Uhr: Georg Bätzing , der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz , findet die Corona-Maßnahmen in der Adventszeit richtig. Er weiß aber aber auch: Dieses Fest wird anders als sonst – und er plädiert für einen bundesweiten Corona-Gedenktag. Wir haben ihm zum Gespräch getroffen – das ganze Interview lesen Sie hier: Bischof Bätzing: „Wir brauchen einen Corona-Gedenktag“

Freitag, 27. November: Italien und Frankreich lockern Corona-Maßnahmen

  • Wegen deutlich gesunkener Infektionszahlen lockert Frankreich ab Samstag seine strengen Corona-Auflagen: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen. Zudem werden die Ausgangsbeschränkungen für die Bürger gelockert. Restaurants, Bars und Cafés sowie Sport- und Kultureinrichtungen bleiben aber geschlossen.
  • Die italienische Regierung will die Anti-Corona-Maßnahmen in fünf Regionen lockern. Das hat das italienische Gesundheitsministerium angekündigt. Ab Sonntag sollen die Lombardei, das Piemont und Kalabrien von roten zu orangenen Zonen heruntergestuft werden, Sizilien und Ligurien wechseln von Orange nach Gelb. Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die Zahl der stationären Corona-Fälle in der vergangenen Woche zurückgegangen ist. Auch gebe es inzwischen deutlich weniger Neuinfektionen als noch zu Beginn des Monats.
  • Wie das englischsprachige Gesundheitsportal „News Medical“ berichtet, könnte sich das Coronavirus nicht nur durch Niesen und Husten verbreiten, sondern auch durch Pupsen . Gestützt wird diese Theorie durch eine erst vor kurzem veröffentlichte Studie „Association for Professionals in Infection Control and Epidemiology“ (Verband für Infektionskontrolle und Epidemiologie), in der über das Infektionsrisiko von Fäkalien spekuliert wurde.
  • Der Bund hat die Alleingänge einiger Bundesländer bei Übernachtungsmöglichkeiten über Weihnachten deutlich kritisiert. „Es ist nicht Teil des Beschlusses von Bund und Ländern, solche Übernachtungen zu ermöglichen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Bürger blieben weiterhin aufgerufen, touristische Reisen zu vermeiden. „Da familiär bedingte Reisen von touristischen Reisen schwer abzugrenzen sind, haben sich Bund und Länder nicht darauf geeinigt, eine solche Ausnahme bei der Nutzung von Hotels in den Beschluss aufzunehmen.“ Dies sei daher auch nicht aufgenommen worden.
  • Die Dezemberhilfen für Firmen, die von der Verlängerung des Teil-Lockdowns betroffen sind, sollen ein Volumen von mindestens 15 Milliarden Euro haben. Es könne auch noch mehr werden, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Freitag in Berlin. Eine „Welle von Unternehmenspleiten“ wäre aber viel schwieriger, als nun viel Geld auszugeben. Bereits für die Novemberhilfen rechnet der Bund mit einem Finanzvolumen von 14 bis 15 Milliarden Euro. Die Dezemberhilfen sollen nach dem Modell der Novemberhilfen funktionieren, wie Scholz deutlich machte. Das bedeutet, dass Umsatzausfälle für Firmen und Selbstständige zu einem großen Teil ausgeglichen werden sollen. Details würden nun mit der EU-Kommission besprochen, sagte Scholz.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat ganz Portugal mit Ausnahme der Insel Madeira als Risikogebiet eingestuft. Auch die Region Westgriechenland wurde als Risikogebiet eingestuft, in dem Mittelmeerland aber zugleich die Region Peloponnes wieder von der Liste gestrichen. In Estland gilt nun auch die Region Tartu als Risikogebiet, in Irland wurde die Einstufung für die Regionen Midlands, South-West und West dagegen nun ebenfalls zurückgenommen
  • Die AfD ist mit einer Klage gegen die Maskenpflicht am Sitzplatz während ihres Bundesparteitags gescheitert. Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster wies die Klage gegen die Hygieneauflagen für die AfD-Delegierten ab. Die Richter begründeten ihren Eilbeschluss mit dem legitimen Zweck, „die Weiterverbreitung des SARS-CoV-2-Virus einzudämmen“. Die Anordnung beruhe auf der Grundannahme, dass sich das Virus bei direkten persönlichen Kontakten im Wege einer Tröpfcheninfektion oder über Aerosole besonders leicht verbreite.
  • Die Deutsche Post DHL hat bereits fünf Wochen vor dem Jahreswechsel mehr Pakete zugestellt als im kompletten Vorjahr. In Deutschland seien 2020 bisher 1,6 Milliarden Pakete transportiert worden, teilte der Konzern mit. Damit ist der firmeneigene Rekord aus dem Vorjahr schon geknackt. 2019 hatten die gelben Transporter hierzulande 1,59 Milliarden Pakete befördert und damit so viel wie nie zuvor. Grund für die jährlich wachsenden Höchstwerte ist der anhaltende Boom des Online-Handels. Die Corona-Pandemie hat diesen zusätzlich befeuert. Lesen Sie dazu: Corona und Weihnachten: So kommen die Pakete rechtzeitig an
  • Eine Umfrage unter Schulleitern zeigt, dass mangelhafte Digitalisierung das größte Problem der Schulen in der Corona-Pandemie bleibt. „Der vielfach gepriesene ‚Hybridunterricht‘ wird nicht flächendeckend stattfinden können“, sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBW), angesichts der Studienergebnisse. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Onlineunterricht ist an 42 Prozent der Schulen ein Problem
  • Der Landkreis Hildburghausen in Thüringen ist nach wie vor der größte Corona-Hotspot in Deutschland – mittlerweile mit einer 7-Tage-Inzidenz jenseits der 600. Dennoch scheint die Stimmung nach wie vor sehr kritisch gegenüber Corona-Maßnahmen zu sein. Der Landrat des Landkreises, Thomas Müller (CDU), steht nach Morddrohungen nun sogar unter Polizeischutz. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Hildburghausen: Landrat nach Drohungen unter Polizeischutz
  • Hartz-IV-Empfänger sollen keine Geldeinbußen fürchten müssen, wenn sie die aktuellen staatlichen Hilfen im Teil-Lockdown wegen der Corona-Krise in Anspruch nehmen. „Ich will dafür sorgen, dass die November- und Dezember-Wirtschaftshilfen, die Olaf Scholz auf den Weg gebracht hat, sowie die Überbrückungshilfe 3 nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Das werden wir nun in der Koalition miteinander klären.“ Lesen Sie hier mehr zum Thema: Heil: Corona-Hilfe soll nicht mit Hartz IV verrechnet werden
  • Der Bundeshaushalt für das kommende Jahr steht. Er sieht zur Bekämpfung der Corona-Krise neue Schulden in Höhe von 179,82 Milliarden Euro vor. Das ergaben die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses am frühen Freitagmorgen in Berlin. Viel Geld fließt in milliardenschwere Hilfsprogramme für Unternehmen in der Corona-Krise, aber auch in Entlastungen für viele Bürger durch den Abbau des Solidaritätszuschlags, ein höheres Kindergeld und einen höheren Grundfreibetrag bei den Steuern. Der Bundestag will den Haushaltsentwurf in der Woche vom 8. bis 11. Dezember verabschieden.
  • Experten halten es für riskant, über die Festtage Corona-Kontaktverbote zu lockern. Könnte Weihnachten zum Superspreading-Event werden? Lesen Sie hier mehr zum Thema: Lockere Corona-Regeln: Wie gefährlich wird Weihnachten?
  • Kundenbegrenzung je nach Ladengröße und ausgefallene Märkte: Der Handel befürchtet ausgerechnet in der sonst so umsatzstarken Weihnachtszeit Warteschlangen vor den Läden und große Einbußen. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Diese Folgen haben die Corona-Regeln für die Wirtschaft

Donnerstag, 26. November: Mehr Schnelltests für Risikogruppen ohne Symptome geplant

  • Corona-Schnelltests sollen nach einem Bericht bei besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen , die bislang keine Symptome zeigen, verstärkt zum Einsatz kommen. Das geht aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervor, der dem Nachrichtenportal „ThePioneer“ vorliegt. „Testungen sind von entscheidender Bedeutung für die Eindämmung von Corona- Infektionsketten und damit für die Verhinderung unkontrollierter Ausbruchsgeschehen“, heißt es in dem Dokument, das derzeit zwischen den Ressorts der Bundesregierung abgestimmt wird und am 1. Dezember in Kraft treten soll.
  • In Deutschland gibt es Daten von US-Forschern zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als eine Million bestätigte Infektionen mit dem Virus. Das ging am Donnerstag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Die Daten der Universität werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder. In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert.
  • In Berlin wird wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen die Maskenpflicht auf der Straße ausgeweitet. Sie werde künftig auf praktisch allen Straßen gelten, wo es viele Geschäfte und damit Begegnungen und Kontakte gebe, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Senats. Details nannte Müller nicht, er sprach von belebteren Straßen.
  • Die Deutsche Bahn reagiert auf die aktuellen Corona-Beschlüsse: Von Freitag an gelten neue Regeln für das Reservieren von Sitzplätzen. Die DB setzt damit die aktuellen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern um. Das Ziel: Zwischen den Fahrgästen soll es mehr Abstand und damit ein geringeres Infektionsrisiko geben. Lesen Sie hier: Deutsche Bahn: Das müssen Fahrgäste jetzt beachten
  • Die dänische Regierung hatte Anfang November die Tötung der bis zu 17 Millionen Nerze im Land angeordnet, nachdem auf einigen Zuchtfarmen im Norden Jütlands eine mutierte und auf den Menschen übertragbare Form des Coronavirus entdeckt worden war. Doch nun sind einige der Kadaver wieder aufgetaucht. Lesen Sie dazu: Dänemark: Zombie-Nerze kommen wieder aus ihren Gräbern
  • Die Labore kommen mit dem Testen auf das Coronavirus kaum hinterher, bis Ergebnisse vorliegen dauert es manchmal Tage. Inzwischen sind immer mehr sogenannte Antigen-Schnelltests auf dem Markt. Wir erklären, wie man an einen Schnelltest kommt. Lesen Sie hier: Corona: Wo gibt es Antigen-Schnelltests zu kaufen?
  • Wintersportler und andere Tagestouristen, die auch nur kurz in ein Risikogebiet im Ausland reisen, sollen in Bayern künftig verpflichtend in Quarantäne müssen. Eine Ausnahmeregelung für Aufenthalte unter 24 Stunden soll nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten, insbesondere Arbeit, Schule, Arztbesuche, familiäre Angelegenheiten und Geschäfte des täglichen Bedarfs. Das hat das bayerische Kabinett beschlossen.
  • Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hat scharfe Kritik an der Verschärfung der Corona-Auflagen für den Einzelhandel geübt. „Wir halten die Begrenzung der Kundenzahl ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche für kontraproduktiv und nicht nachvollziehbar“, sage Edeka-Chef Markus Mosa am Donnerstag. Die hohe Nachfrage gerade im Weihnachtsgeschäft lasse sich so nicht bedienen.
  • Der Haushaltsausschuss hat am Donnerstagvormittag mit den letzten Arbeiten am Bundeshaushalt für 2021 begonnen. In der so genannten Bereinigungssitzung werden aktuelle Änderungen in den Etatplan eingearbeitet – auch die Beschlüsse zur Corona-Pandemie vom Mittwochabend. Damit dürfte die Neuverschuldung laut Medienberichten auf mehr als 180 Milliarden Euro steigen.
  • Je gebildeter junge Menschen sind, desto verantwortungsvoller verhalten sie sich einer Studie zufolge in der Coronakrise. 34 Prozent der Befragten mit Mittelschulabschluss halten sich nicht an die sogenannten AHA-Regel und nehmen keine Rücksicht auf Risikogruppen, wie aus der am Donnerstag vorgestellten Untersuchung „Junge Deutsche 2021“ hervorgeht. Bei Studierten gelte das nur für 22 Prozent. Gleichzeitig gab mit 72 Prozent die große Mehrheit der Befragten an, sich an die Hygieneregeln zu halten – obwohl sich nur elf Prozent davon selbst zur Corona-Risikogruppe zählten.
  • Für die Schweiz ist eine Schließung der Skigebiete in diesem Winter kein Thema. „In der Schweiz sind Bundesrat, Behörden und die Tourismusbranche überzeugt, dass der Schweizer Weg – für den Moment – richtig ist und die Wintersaison sicher stattfinden kann“, sagte Markus Berger, Sprecher von Schweiz Tourismus, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich zuvor mit Blick auf anstehende Winterurlaube dafür ausgesprochen, dass alle Skigebiete in Europa schließen.
  • Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen seit mehreren Wochen nicht mehr mit der Verfolgung von Infektionsketten hinterher. Ein Grund dafür ist offenbar die technische Ausstattung. Eine Recherche unserer Redaktion ergab: In vielen Gesundheitsämtern wird mit Excel-Tabellen, Telefon und Fax gearbeitet, obwohl es schon lange eine passende Software gibt. Eine in Deutschland programmierte Software, die in mehreren anderen Ländern schon erfolgreich eingesetzt wird. In den Gesundheitsämtern Deutschlands herrscht eine Art babylonisches Sprachgewirr. „Viele Software-Lösungen sind im Sommer aus der Not heraus geboren, weil es keine klare Ansage gegeben hat“, sagt Ute Teichert, die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Ämter handelten also auf eigene Faust, weil die große Strategie fehlte. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Gesundheitsämter: Warum der Kampf gegen Corona so lahmt
  • Einen Tag nach dem Corona-Gipfel geht Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung erneut auf die Corona-Strategie von Bund und Ländern ein. Lesen Sie dazu: Merkel bittet um Geduld – SPD-Mann kanzelt AfD ab
  • Bei den Protesten gegen die neuen Infektionsschutzregeln im Corona-Hotspot-Landkreis Hildburghausen hat die Polizei am Mittwochabend Pfefferspray eingesetzt. Mehrfache kommunikative Versuche, die Teilnehmer zum Verlassen der Demonstration zu bewegen, seien fehlgeschlagen, teilte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mit. Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht. Gegen 20.45 Uhr seien die Proteste beendet gewesen. Rund 400 Personen hatten sich auf dem Marktplatz in Hildburghausen entgegen der geltenden Thüringer Infektionsschutzverordnung und der Allgemeinverfügung des Landkreises Hildburghausen versammelt , teilte die Polizei mit. Die Beamten stellten zahlreiche Verstöße gegen die geltenden Infektionsschutzregelungen fest. So wurden laut Mitteilung Mindestabstände nicht eingehalten, Masken nicht getragen und die eigene Wohnung ohne triftigen Grund verlassen, hieß es.

Mittwoch, 25. November: Müller appelliert – „Geht in vielen Bereichen um Leben und Tod“

  • Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Zweifel an der Wirksamkeit der beschlossenen Corona-Maßnahmen geäußert. Es sei nicht auszuschließen, dass Weihnachten und Silvester „zu einem Kickstarter für die Pandemie werden“, sagte der Mediziner unserer Redaktion. Alles hänge davon ab, wie vernünftig sich die Bevölkerung verhalte. Lesen Sie hier: Lauterbach nennt Weihnachts-Lockerungen „riskant“
  • Die Bundesländer können nach den Beschlüssen des Corona-Gipfels künftig abhängig von der Infektionslage entscheiden, ob sie Maßnahmen lockern oder verschärfen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte im Anschluss an die Gespräche am Mittwochabend, Bundesländer mit sehr guten Zahlen hätten die Möglichkeit zur Erleichterung. Gleichzeitig seien Länder mit sehr hohen Infektionszahlen in der Pflicht, sich damit auseinanderzusetzen und mögliche Verschärfungen zu prüfen.
  • Die strengen Kontaktbeschränkungen zum Eindämmen der Corona-Pandemie werden über Weihnachten gelockert. Vom 23. Dezember bis zum 1. Januar dürfen sich maximal zehn Personen treffen, Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung, wie aus dem Beschlusspapier von Bund und Ländern zu ihren Beratungen am Mittwoch in Berlin hervorgeht. Schleswig-Holstein hält an seinen eigenen Regelungen fest.
  • Schulen und Kitas in Deutschland sollen in der Corona-Pandemie auch weiterhin grundsätzlich geöffnet bleiben. Die Weihnachtsferien sollen in diesem Jahr fast überall in Deutschland gleichzeitig am 19. Dezember beginnen. Darauf haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz verständigt. Neue Tatsachen werden damit nicht geschaffen. Für Schüler , die sich mit Corona infiziert haben, und deren Mitschüler soll es einheitliche Regeln geben. Bund und Länder verständigten sich darauf, dass positiv getestete Schüler gemeinsam mit ihren Mitschülern – in der Regel die Schulklasse – sofort in eine fünftägige Quarantäne geschickt werden. Die Tage am Wochenende zählen mit. Wie es in einem gemeinsamen Beschlusspapier von Bund und Ländern weiter heißt, sollen die betroffenen Schüler dann nach fünf Tagen Quarantäne einen Schnelltest machen. Wer negativ ist, darf wieder in die Schule. Wer positiv ist, soll alle drei Tage erneut getestet werden, bis der Test negativ ausfällt. Lehrer sollen dem Beschluss zufolge wegen „des zeitlich befristeten und anders strukturierten Kontakts“ nicht in diese „Clusterisolation“ einbezogen werden. Offen bleibt, ob es überhaupt genügend Schnelltests für ein solches Vorgehen gibt.
  • Der Teil-Lockdown in Deutschland wird bis mindestens zum 20. Dezember verlängert. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend nach ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin mit. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt. Kinder bis 14 Jahre fallen nicht unter die Regelung. Merkel forderte angesichts der anhalten hohen Infektionszahlen eine weitere „Kraftanstrengung“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Bund und Länder seien sich bei den Spitzenberatungen am Mittwoch einig gewesen, dass die derzeitigen Beschränkungen „nach menschlichem Ermessen bis Anfang Januar gelten müssen“, sagte Merkel. Die seit Anfang November geltenden Auflagen hätten bislang nur zu einem „Teilerfolg“ geführt – „und wir können uns mit diesem Teilerfolg auf gar keinen Fall begnügen“.
  • Nach monatelanger Kritik hat die türkische Regierung entgegen der bisherigen Praxis die täglichen Fallzahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen im Land bekanntgegeben. „Heute beträgt die Zahl der Fälle 28.351 “, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend. Die Zahl liegt weit über den bisher bekanntgegebenen Werten. Außerdem seien 168 Menschen am Mittwoch an oder mit Covid-19 gestorben, das sei der höchste Wert bisher, so Koca. Der Gesundheitsminister hatte am 30. September eingeräumt, dass bereits seit Ende Juli nur die Infizierten mit Symptomen als Corona-Fälle gemeldet würden – nicht aber die Zahl der täglichen neuen Fälle. Das wurde unter anderem von der Türkischen Ärztevereinigung immer wieder scharf kritisiert.
  • Mit knapp 700 Todesfällen innerhalb eines Tages hat die Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ihren höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht. Die Statistikbehörde meldete am Mittwoch 696 Todesfälle, die in den vier Wochen zuvor positiv auf Corona getestet wurden. Die Zahl der Neuinfektionen lag landesweit bei 18.213.
  • Das luxemburgische Parlament hat grünes Licht für verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegeben. Mit knapper Mehrheit stimmten die Abgeordneten am Mittwoch für ein Gesetz der Regierung, das einen Teil-Lockdown vorsieht. So müssen ab diesen Donnerstag Restaurants, Kneipen sowie zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen bis zum 15. Dezember schließen.
  • Firmen im Teil-Lockdown und Selbstständige wie Künstler können ab sofort Anträge auf die Novemberhilfen stellen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch auf Anfrage mit. Erste Gelder sollen ab Ende November gewährt werden, und zwar in Form von Abschlagszahlungen – das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Konkret sollen Unternehmen einen Abschlag in Höhe von bis zu 50 Prozent ihrer beantragten Summe erhalten, maximal 10.000 Euro . Betroffene können in ihrem Antrag auf die Novemberhilfe angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen.
  • Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes steht in einer verbesserten Variante zum Herunterladen bereit. Die aktuelle Version 1.7 ist im Google Play Store und dem App Store von Apple erschienen. Mit dem Update kann die Risikoüberprüfung nun mehrmals täglich erfolgen. Bislang erfolgte die Aktualisierung nur einmal am Tag. Außerdem erhalten positiv getestete Nutzer mit der aktuellen Version eine Erinnerung, wenn sie ihr Testergebnis noch nicht geteilt haben sollten.
  • Angesichts weiter hoher Infektionszahlen halten die Kliniken Corona-Beschränkungen bis ins neue Jahr hinein für nötig. „Die Kapazitäten der Krankenhäuser dürfen nicht ausgereizt werden“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Mittwoch. „Die Situation bleibt angespannt, aber noch beherrschbar.“ Die Politik dürfe keine falschen Hoffnungen wecken. „Es ist nicht realistisch, der Bevölkerung zu vermitteln, dass wir im Januar und Februar eine signifikant andere Situation haben werden.“ Lesen Sie auch: Höchstwert bei Corona-Toten – Kommt Deutschland ans Limit?
  • Russland hat mit 507 Coronavirus-Toten am Mittwoch einen neuen Tages-Höchststand verzeichnet. Die Zahl der Toten stieg auf insgesamt 37.538, wie Behörden in Moskau mitteilten. Zuletzt hatte sich auch Kremlchef Wladimir Putin besorgt gezeigt über die hohen Sterberaten. Insgesamt sind im flächenmäßig größten Land der Erde weiter Zweifel verbreitet, ob die Behörden das ganze Ausmaß der Corona-Krise wiedergeben.
  • Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zurückgewiesen, Skigebiete vorübergehend wegen Corona zu schließen. „Winterurlaub in Österreich wird sicher sein. Unsere Betriebe haben bereits umfassende Sicherheitskonzepte für den Skiurlaub“, sagte Köstinger unserer Redaktion. Allerdings: „Après-Ski wird es beispielsweise heuer nicht geben.“
  • Die Corona-Pandemie hat sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der vergangenen Woche abgeschwächt. Die Zahl neuer Todesfälle sei allerdings auf mehr als 67.000 gestiegen, teilte die WHO mit. Für Europa vermeldete sie einen Abwärtstrend bei den neuen Infektionsfällen: Deren Zahl sei in der vergangenen Woche um etwa sechs Prozent gefallen, nach einem Rückgang um zehn Prozent in der Vorwoche. Die vielerorts gültigen Kontaktbeschränkungen schienen Wirkung zu zeigen. Gleichwohl entfallen nach WHO-Angaben etwa die Hälfte der Corona-Toten auf Europa.
  • Die FDP im Bundestag fordert angesichts der schwierigen Lage vieler Einzelhandelsbetriebe eine Lockerung der Ladenöffnungszeiten. In einem Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion heißt es: „Wir fordern die Länder auf, in ihren Ladenschlussgesetzen die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, den Einzelhandelsunternehmen an möglichst vielen Sonntagen die Öffnung zu erlauben.“ Es komme nun darauf an, das Grundgesetz so anzupassen, dass Landesrecht allgemein die Öffnung der Einzelhandelsunternehmen ermögliche.
  • Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen verhängt auch Bulgarien einen Lockdown. Schulen, Restaurants, Einkaufszentren und Sporteinrichtungen werden von Freitag an bis zum 21. Dezember geschlossen, wie Ministerpräsident Bojko Borissow ankündigt.
  • Die geplante Ausgabe günstiger FFP-2-Schutzmasken an Menschen aus Corona-Risikogruppen in diesem Winter wird konkreter. Der Gemeinsame Bundesausschuss des Gesundheitswesens mit Vertretern von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hat eine erbetene Eingrenzung der Gruppen mit Risiken für schwere und tödliche Verläufe erstellt. Insgesamt dürften es 27,35 Millionen Menschen sein, wie es in der Stellungnahme heißt, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
  • Vor den Beratungen zwischen Angela Merkel und den Länderchefs ist ein Auto bis zum Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin vorgedrungen. Das sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Hintergründe seien unklar. Auf dem VW standen Beschimpfungen – offenbar an Politiker gerichtet .
  • In Frankreich sinken die Corona-Infektionszahlen. Präsident Macron will den zweiten Lockdown vorsichtig lockern – und warnt zugleich. Lesen Sie dazu von unserem Korrespondenten: Frankreich lockert den zweiten Lockdown – die Sorgen bleiben
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will für die von Corona-Infektionen stark betroffenen Regionen strengere Einschränkungen. „Wir brauchen insbesondere für die Hotspots, von denen wir in Deutschland sehr viele haben, klarere Regeln,“ sagt der CSU-Chef im ARD-Morgenmagazin. In Schulen müsse es eine einheitliche Maskenpflicht für Lehrer und Schüler geben.
  • Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, hat sich gegen Ausnahmeregelungen einzelner Bundesländer bei den Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Im ARD-Morgenmagazin erklärte die Politikerin: „Man verliert die Übersicht, man verliert die Nerven.“ Was man brauche seien Transparenz, Ehrlichkeit und Perspektive.
  • Die zweite Corona-Welle verschärft einem Zeitungsbericht zufolge die wirtschaftlichen Probleme der Deutschen Bahn massiv. Die Fernzüge seien derzeit im Schnitt nur noch zu 20 Prozent ausgelastet, die Regionalzüge zu 55 bis 60 Prozent, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auch deshalb steuere der bundeseigene Konzern dieses Jahr auf einen Rekordverlust von 5,6 Milliarden Euro zu.

Dienstag, 24. November: Merkel will Kontaktbeschränkungen weiter verschärfen

  • In Frankreich entspannt sich die Corona-Lage. Der Gipfel der zweiten Welle sei überschritten, sagt Präsident Emmanuel Macron. „Wir haben das Schlimmste überstanden.“ Am Montag sank sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch die Zahl der Krankenhaus-Patienten kräftig.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass etliche Ärzte und Pflegekräfte trotz Corona-Infektion weiter zur Arbeit gehen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Lesen Sie hier: Corona: Viele infizierte Pfleger arbeiten im Notfall weiter
  • Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will nach Informationen unserer Redaktion die Kontaktbeschränkungen verschärfen. Zuvor hatte sie bereits als Reaktion auf die Vorschläge der Länderchefs für den Corona-Gipfel am Mittwoch eigene Vorschläge angekündigt.
  • Mit Schnelltests an Schulen, Kitas und Horten will Sachsen-Anhalt das Corona-Ansteckungsrisiko nach Weihnachten und Silvester minimieren. Es sei angedacht, Lehrkäfte, Erzieherinnen und Erzieher nach dem 6. Januar auf freiwilliger Basis auf den Erreger zu testen, sagten Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und Bildungsminister Marco Tullner (CDU).
  • Italien hat einen Höchstwert an Corona-Toten seit dem März dieses Jahres verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien etwas mehr als 850 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Rom mit.
  • Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat für den Freistaat vorgezogene Weihnachtsferien angekündigt.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädiert wegen Corona für ein vorübergehende europaweite Schließung von Skigebieten und Skiliften.

Alle weiteren Nachrichten zur Corona-Pandemie finden Sie in unserem bisherigen News-Ticker.

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