In NRW bereits beschlossen | Länder-Krach um verlängerte „Corona-Ferien“
Eine neue Corona-Frage spaltet die Bundesländer: Soll man die Winterferien verlängern um Weihnachten vor Corona zu retten?
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) preschte am Dienstag mit der Idee vor, die Ferien zwei Tage früher zu beginnen. Ziel ist es, Familien so besser vor einer Corona-Infektion rund um Weihnachten schützen, indem die Kontakte vor dem heiligen Feiertag beschränkt werden.
Gesagt, getan: Der letzte Schultag fällt in Nordrhein-Westfalen nun auf Freitag, den 18. Dezember, anstatt auf Dienstag, denn 22. Dezember.
► Doch was in NRW funktioniert, klappt nicht gleich im Rest des Landes.
In neun Ländern fangen die Ferien ohnehin bereits am 21. Dezember an. Und auch sonst halten viele Länder wenig von Laschets Idee.
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Das ist der Stand in den Bundesländern
► Niedersachsen hält von einem Vorziehen nichts. Zwischen dem letzten Schultag und Heiligabend lägen dann lediglich fünf Tage - weniger als die Inkubationszeit von SARS-CoV-2 nach den aktuellen Erkenntnissen. „Die Botschaft von Scheinsicherheit zu senden, das können wir so nicht verantworten“, sagte eine Ministeriumssprecher. Sollte sich die Erkenntnislage ändern, schließe man das aber nicht aus. Auch in Bremen ist das derzeit kein Thema, wie eine Sprecherin der Schulbehörde deutlich machte.
► Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sagte: „Wir haben dann ein veritables Betreuungsproblem.“ Familien hätten ihre Planungen mittlerweile abgeschlossen, auch ihre entsprechenden Urlaubsplanungen gemacht. Eisenmann riet Familien davon ab, die gewonnene Zeit bis zum 9. Januar für einen Urlaub zu nutzen.
► In Baden-Württemberg sieht die Lage etwas anders aus: Hier könnten die Schüler möglicherweise früher in die Weihnachtsferien starten. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will das in die Verantwortung der Schulen geben und rief diese auf, die Weihnachtsferien durch bewegliche Ferientage um zwei Tage nach vorne zu verlängern. „Das ist sicher ein kluges Vorgehen, für das vieles spricht“, sagte Eisenmann der „Südwest Presse“. Die Entscheidung müssten aber die Schulen vor Ort treffen, das Vorgehen müsse örtlich einheitlich geregelt werden.
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Auch in NRW ist der Vorschlag noch umstritten
Auch wenn der Vorschlag in Nordrhein-Westfalen bereits beschlossen ist, wird Kritik an Laschets frühzeitigen Ferien laut.
Die Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW in Nordrhein-Westfalen, Maike Finnern, sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: „Aus Sicht der Familien kann die Maßnahme nur dann sinnvoll sein, wenn die Betreuung der Kinder gesichert ist und wenn sie wirklich die Zeit als vorgezogene Quarantäne nutzen, um zum Weihnachtsfest möglichst infektionsfrei zu sein.“
Nicola Stroop, Vorstand des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter in NRW, nannte den Schritt „für Alleinerziehende eine Hiobsbotschaft“.
GEW-Chefin Marlis Tepe geht der Corona-Schutz nicht weit genug. Sie sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „So wie im Moment unterrichtet wird, sind die Gesundheitsrisiken für Schüler und Lehrer zu hoch.“ Die Klassen müssten geteilt werden. „Je eine Gruppe wäre dann in der Schule, eine zu Hause.“
Doch es gibt auch Zuspruch!
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach im RBB-Inforadio von „einem pragmatischen Ansatz, den man diskutieren, den man machen kann“. Planbarkeit für Eltern, Kinder, Lehrer und Erzieher sei wichtig.
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